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Prof. Dr. Jessica Lilli Köpcke
Dekanin Fakultät Gesundheitswissenschaften
Studiengangsleitung Heilpädagogik
Professur für Heilpädagogik

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Biographie

Jessica Lilli Köpcke ist seit Oktober 2016 als Professorin für Heilpädagogik und Studiengangsleiterin an der Medical School Berlin tätig. Zuvor war sie drei Jahre als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Leipzig am Institut für Erziehungswissenschaften im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung tätig.

Sie studierte Erziehungswissenschaften an der Freien Universität zu Berlin und schloss Ihrem Bachelorstudium ein berufsbegleitendes Studium, mit dem Abschluss Master Soziale Arbeit-Bildung und Beratung an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin an. An der Universität Leipzig promovierte Sie zu dem Thema „Rekonstruktion der Bedeutung einer in der Adoleszenz erworbenen traumatischen Querschnittlähmung für den weiteren Lebensverlauf“.

Ihre langjährige berufliche Erfahrung in einschlägigen Feldern der Heilpädagogik umfasst eine dreijährige Tätigkeit als Schulsozialarbeiterin an der Toulouse-Lautrec-Schule in Berlin, einem Förderzentrum für körperliche und motorische Entwicklung. Davor war Sie viele Jahre bei der Spastikerhilfe Berlin in der Freizeitbetreuung und einem Wohnprojekt tätig. Ihre praktischen Erfahrungen in der Arbeit mit Erwachsenen und Kindern mit Beeinträchtigung umfassen ebenfalls eine Tätigkeit bei der Hamburger Assistenz Genossenschaft, die das Selbstbestimmungsrecht von Menschen mit Beeinträchtigung durch persönliche Assistenz umsetzt.

Mit Ihrem Coaching-Institut ist Sie seit vielen Jahren als Seminarleiterin für Freie Träger und Unternehmen erfolgreich tätig, unter anderem auch in der Arbeitsmarktinklusion von Menschen mit Beeinträchtigung. Dadurch entsteht eine besondere Qualität in der Lehre und Forschung, die zum Ziel hat, wissenschaftliche Erkenntnisse und die Vermittlung von Handlungskompetenzen für die Praxis in Einklang zu bringen, sowie Netzwerke und Kooperationen mit Akteuren der Heilpädagogik zu stärken.

Lehrtätigkeiten
Die Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig am Institut für Erziehungswissenschaften im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, umfasste die Bereiche Allgemeine Sonderpädagogik und Inklusive Pädagogik, sowie Rehabilitations- und Integrationspädagogik. Die Lehre ist dabei von einer praxisnahen Umsetzung und aktiven Einbindung der Studierenden in die Unterrichtsgestaltung geprägt. Sie versteht die Heilpädagogik als Handlungswissenschaft, in der Sie Menschen mit Beeinträchtigung als „Experten in eigener Sache“ wahrnimmt und diesen Ansatz durch die partizipative Sozialforschung den Studierenden nahe bringt.

Forschungsschwerpunkte

  • Forschungsprojekte zum Thema selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigung
  • Biographieforschung und interpretative Sozialforschung
  • Lebensverläufe von Menschen mit Querschnittlähmung und Spina bifida
  • Partizipative Sozialforschung
  • Persönliche Assistenz, Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung, Stärkung von Peer-Counseling Ansätzen
  • Kinder mit Behinderung im Pflegekinderwesen

Aktuelles Praxisbegleitforschungsprojekt
Inklusiv Wohnen – selbstbestimmt Zusammenleben in Kooperation mit WOHN:SINN e.V.
Aufbau eines deutschlandweiten Netzwerks zur Verbreitung inklusiver Wohnformen mit Hilfe eines transdisziplinären Bündnisses. Dazu gehört die partizipative Erforschung der Gelingensbedingungen und wirksame Förderung inklusiver Wohnformen in Form eine Praxisbegleitforschungskonzepts.

Kooperationsprojekt
mit der LERN-WG der ANNE RAMM STIFTUNG 12
Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf leben in Berlin in einer inklusiven Wohngemeinschaft, darunter auch Studierende der Medical School Berlin. Ziel der Kooperation ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Konzepts und die Realisierung im Projekt.

Abgeschlossene Forschungsprojekte
04/2020 – 08/2021: bundesweites Covid19-Forschungsprojekt im Bereich Inklusives Wohnen – Herausforderungen in der aktuellen Covid19-Pandemie in Kooperation mit WOHN:SINN e.V.

04/2020 – 08/2021: bundesweites Covid19-Forschungsprojekt im Bereich der Lebens- und Versorgungssituation von Menschen mit Querschnittlähmung in der aktuellen Covid19-Pandemie in Kooperation mit der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. (FGQ)

04/2017 – 11/2020: ATL- Assistive Technology Lab
Das ATL- Assistive Technology Lab bildet eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis im Studium der Heilpädagogik. Die Verwendung von Hilfsmitteln, insbesondere im Zusammenhang mit den sich stetig weiterentwickelnden assistiven Technologien, nehmen einen großen Stellenwert in der Vermittlung von Fachkompetenzen in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung ein. Im Rahmen von Lehrveranstaltungen und fachspezifischen Praxisanteilen der Studierenden, soll ihnen dieses spezifische Fachwissen vermittelt werden und sie werden umfassend im Umgang mit Hilfsmitteln für die Praxis ausgebildet. Das Assistive Technology Lab ist als dauerhafte Institution des Studiengangs Heilpädagogik in das Studium implementiert.

08/2016 - 08/2017: Kooperationsprojekt partizipative Sozialforschung: „para-normal-lifestyle“
Das Projekt bietet Menschen mit Querschnittlähmung die Möglichkeit die eigene Sichtweise und den Umgang mit der Beeinträchtigung darzustellen. Die öffentliche Wahrnehmung von Menschen mit Beeinträchtigung soll aktiv mitgestaltet werden und zu Diskussionen um Inklusion in allen Lebensbereichen über den schulischen Kontext hinaus angeregt werden. Die zentralen Mittel sind, neben der Sammlung von Autorenbeiträgen der Experten in eigener Sache, künstlerische Beiträge, unter anderem von dem Fotografen Arne Schöning, der ebenfalls mit einer Querschnittlähmung lebt.

10/2016 – 04/2019: Projekt der Lehr- und Lernforschung: Diversität in der Hochschullehre – Dozent:innen mit Beeinträchtigung in den Studiengängen Heilpädagogik, Sonderpädagogik und Soziale Arbeit.
Projekt implementiert in die Hochschullehre der MSB.
Die partizipative Sozialforschung hat sich als methodischer Forschungszugang etabliert. Wie ist dieser Ansatz in die Hochschullehre implementierbar? Die Diversität unter den Lehrenden sollte sich erhöhen, um sie nicht nur als fachliche Expert:innen, sondern auch als „Expert:innen in eigener Sache“ für die Ausbildung der Studierenden zu gewinnen. Anhand eines qualitativen Forschungsdesigns wurden die Kompetenzen erfasst, über die Lehrende mit einem doppelten Expert:innenstatus verfügen und welche Chancen dies für die Ausbildung von Studierenden eröffnet. Der Fokus lag dabei auch auf den Möglichkeiten der Umsetzung an Hochschulen allgemein sowie den Themen Barrierefreiheit und Qualifikation der Expert:innen.

02/2012 - 02/2016: Dissertationsstudie Universität Leipzig „Rekonstruktion der Bedeutung einer in der Adoleszenz erworbenen traumatischen Querschnittlähmung für den weiteren Lebensverlauf“
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Lebenswelt von Menschen mit einer traumatischen Querschnittlähmung darzustellen und die Chancen und Bedingungen für eine Verarbeitung des Erlebten zu analysieren. Die methodische Vorgehensweise der Erhebung orientiert sich an der von Gabriele Rosenthal entwickelten Methode der biographischen Fallrekonstruktion im Rahmen der interpretativen Sozialforschung. Ziel der Rekonstruktion ist es, die damalige biographische Bedeutung des in der Vergangenheit Erlebten, als auch die Bedeutung der Selbstpräsentation in der Gegenwart zu entschlüsseln.

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