Titel des Vortrags: „Zwischen Theorie und Praxis: Wissen rund um körperliche Aktivität bei klinischen Psycholog:innen in Deutschland“
In diesem Vortrag werden die Ergebnisse einer aktuellen Studie vorgestellt, die sich mit dem Wissen, den Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen bezüglich körperlicher Aktivität unter klinischen Psycholog:innen in Deutschland befasst. Körperliche Aktivität ist bekannt für ihre vielfältigen Vorteile sowohl für die körperliche als auch für die psychische Gesundheit und spielt eine entscheidende Rolle in der Prävention und Behandlung psychischer Störungen. Trotz der Bedeutung gibt es bislang nur wenig Forschung zu Empfehlungen körperlicher Aktivität durch Psycholog:innen, insbesondere in Deutschland.
Die Studie nutzte den „Exercise in Mental Illness Questionnaire – German“ (EMIQ-G) für eine Online-Umfrage unter klinischen Psychologen. Insgesamt wurden Daten von 454 Teilnehmer:innen ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnehmer:innen moderate Kenntnisse und ein mittleres Selbstvertrauen in Bezug auf die Empfehlung körperlicher Aktivität aufweisen. Nur 14 % der Befragten hatten eine formale Ausbildung zu diesem Thema erhalten. Obwohl die meisten Teilnehmer:innen ihren Patient:innen körperliche Aktivität empfahlen, gab etwa ein Drittel der Befragten keine spezifischen Empfehlungen zur Intensität der Übungen. Krafttraining wurde nur von einer Minderheit empfohlen. Der Vortrag schließt mit der Schlussfolgerung, dass es einer besseren Integration von Informationen und Anleitungen zur Empfehlung körperlicher Aktivität in der Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen in der Aus- und Weiterbildung von Psycholog:innen bedarf.
Link zum Kongress: https://asp-tagung.de/
Wissenschaftliche Ansprechperson:
Prof. Dr. rer. medic. Dipl.-Psych. Moritz Petzold
Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie mit
Schwerpunkt Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Psychologischer Psychotherapeut (TfP)
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