Kann man sexuelle Fantasien valide erfassen? Dieser Frage stellten sich Sabina Sabic und Catrin Schache in ihren Abschlussarbeiten des Masters Rechtspsychologie. Unter der Betreuung von Prof. Robert Lehmann und Prof. Thomas Schäfer zusammen mit einem der renommiertesten Forscher zu diesem Thema, Dr. Ross Bartels, ist daraus nunmehr eine Publikation entstanden.
Die Studierenden erhoben Daten von 846 Teilnehmer:innen mittels der deutschen Version des Sexual Fantasy Questionnaire (SFQ; Gray et al., 2003). Die Ergebnisse der explorativen Faktorenanalyse ergaben eine 65 Items umfassende Skala mit fünf Faktoren, die als normophile sexuelle Phantasien, sexualisierte Aggression, sexualisierte Unterwerfung, unterwerfendes Werbungsverhalten und Fantasien zu Körperfunktionen bezeichnet wurden. Die deutsche Version des SFQ wies eine hohe Konstruktvalidität auf, was durch die Assoziation mit anderen verwandten Konstrukten belegt wurde.
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse kann argumentiert werden, dass der SFQ ein valides Selbstbeurteilungsverfahren ist, das sowohl in der Forschung als auch in der klinischen Praxis eingesetzt werden kann (vor allem für die Faktoren sexualisierte Aggression und sexualisierte Unterwerfung).
Der vollständige Artikel ist in den "Archives of Sexual Behavior" open access erschienen und kann über folgenden Link abgerufen werden: https://link.springer.com/article/10.1007/s10508-024-02831-7
Wissenschaftliche Ansprechpersonen
Prof. Dr. Robert Lehmann
Professur für Rechtspsychologie
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Prof. Dr. Thomas Schäfer
Professur für Quantitative Forschungsmethoden
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