Prof. Dr. Lena Fleig
Professorin für Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin
Analyse körperlicher Aktivitätsmuster, Körperhaltung, der Rückenform und -bewegung (Teilprojekt 5)
Rückenschmerzen sind häufig arbeitsplatzbedingt und werden u.a. durch andauerndes Sitzen, Fehl- und Zwangshaltungen oder das Heben und Tragen schwerer Lasten ausgelöst. Auch in Anbetracht der hohen Anzahl von Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund von Rückenbeschwerden gewinnt das Zusammenspiel von Arbeitsplatzumgebung, individuellem Gesundheitsverhalten - insbesondere der körperlichen Aktivität - und Rückengesundheit immer mehr an Bedeutung.
Um wirksame, verhaltensbezogene Interventionsmaßnahmen zur Förderung von körperlicher Aktivität sowie zur Vorbeugung und Reduktion von unteren Rückenbeschwerden im Arbeitskontext zu entwickeln, ist es notwendig veränderbare, psychosoziale Faktoren bei Personen sowie in der Arbeitsumgebung zu identifizieren. Unser Teilprojekt - Analyse körperlicher Aktivitätsmuster, Körperhaltung, der Rückenform und -bewegung - ist ein Teil des interdisziplinären BMBF-Verbundprojekts workHealth und hat genau dies zum Ziel: Das Zusammenspiel zwischen psychosozialen Variablen, Gesundheitsverhalten und Rückengesundheit (d.h. der Form und Beweglichkeit der Wirbelsäule) bei Berufstätigen in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen zu untersuchen. Dafür nutzen wir Theorien aus der Gesundheitspsychologie und der Arbeits- und Organisationspsychologie sowie neueste, alltagsnahe Vermessungsmethoden des Rückens aus der Biomechanik.
Um die Wirksamkeit von Interventionen zur Prävention von unteren Rückenschmerzen zu beurteilen, bedarf es, neben der Erfassung von psychosozialen Einflussfaktoren, auch diagnostischer Instrumente zur objektiven Vermessung der Wirbelsäulenhaltung und –bewegung. Hierbei ist die Expertise unseres Projektpartners Julius Wolff Institut – Charité-Universitätsmedizin Berlin maßgeblich, unter der Projektleitung von Prof. Dr. Hendrik Schmidt, dem dortigen Leiter des Bereichs Wirbelsäulenbiomechanik.
Durch die interdisziplinäre Kooperation zwischen der MSB Medical School Berlin und dem Julius Wolff Institut – Charité-Universitätsmedizin Berlin können Synergien genutzt werden, um das Forschungsfeld der Rückengesundheit von Mitarbeitenden sowohl aus Sicht der Gesundheitspsychologie als auch aus dem Bereich der Wirbelsäulenbiomechanik ganzheitlicher zu untersuchen.
Dabei ermöglicht das vom Julius Wolff Institut – Charité-Universitätsmedizin Berlin mitentwickelte und validierte Rückenvermessungssystem Epionics SPINE die objektive Erfassung der Rückenform und Bewegung unter realistischen Arbeitsplatzbedingungen. Mittels Experience Sampling werden außerdem vom Team der MSB ausgewählte subjektive psychosoziale Parameter, beispielsweise die Arbeitsbelastung, in Echtzeit erfasst und, gemeinsam mit körperlichen Aktivitätsmustern, die mittels mobiler Bewegungssensoren erhoben werden, analysiert.
Mit unserem Projekt möchten wir dazu beitragen, Risiken in der Arbeitsumgebung von Mitarbeitenden besser bestimmen und die Wirksamkeit präventiver Maßnahmen besser evaluieren zu können. Die Ergebnisse dienen der Entwicklung und Pilotierung von maßgeschneiderten betrieblichen Interventionen zur Reduktion und Vorbeugung von unteren Rückenschmerzen.
Klicken Sie auf diese Links, um den Flyer unserer aktuellsten Studie, die Teilnahmeinformation, inkl. Datenschutz, oder die Teilnahmeinformation für Einzelfallstudien zu lesen:
- Flyer Studienaufruf BackUp
- workHealth Teilnahmeinformation
- workHealth Teilnahmeinformation Einzelfallstudie (abgeschlossen)
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Projektlaufzeit:
01.08.2020 - 30.08.2024
Projektleitung:
Prof. Dr. Lena Fleig und Prof. Dr. Hendrik Schmidt
Kooperationspartnerschaft:
MSB Medical School Berlin,
Julius Wolff Institut – Charité-Universitätsmedizin Berlin
Projektkoordination MSB:
M.Sc. Lea Wilhelm
Kontakt:
workHealth(at)medicalschool-berlin.de
Drittmittelgebende:
Bundesministerium für Bildung und Forschung